Dass der 1. FC Bocholt die Tabelle der Regionalliga West zu diesem Zeitpunkt souverän anführen würde, hatte auch ob der namhaften Konkurrenz aus Aachen, Wuppertal oder Oberhausen wohl kaum einer auf dem Zettel.
Für eine noch größere Überraschung sorgt derzeit ein kleiner Verein in der Bayern-Staffel der Regionalliga. Dort belegt die DJK Vilzing zum Beginn der Winterpause den zweiten Tabellenplatz und hat Teams wie die früheren Drittligisten Türkgücü München, Bayern München II oder SpVgg Bayreuth teils weit hinter sich gelassen.
"Wir sind nicht nur Zweiter, wir treten inzwischen auch wie eine Spitzen-Mannschaft auf", freut sich Sepp Beller, Sportdirektor des Vereins und selbst ein früherer Zweitliga-Profi, im Kicker über die erfolgreichen Auftritte der Vilzinger.
Erst 2022 feierte der Dorfverein aus der oberpfälzischen Stadt Cham erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Regionalliga, sicherte sich als Tabellendreizehnter den Klassenerhalt. In der zweiten Viertliga-Spielzeit ist Vilzing von Beginn an oben mit dabei. Nur drei von 21 Partien hat die Mannschaft um Marco Pledl, Bruder vom Duisburger Thomas Pledl, verloren - unter anderem das Topspiel gegen die Würzburger Kickers im Oktober (1:3).
Dennoch steht die DJK nur drei Punkte hinter dem Top-Favoriten und darf daher sogar von der Meisterschaft träumen. Einem möglichen Aufstieg in die 3. Liga schieben die Verantwortlichen aber schon jetzt einen Riegel vor.
"Wir sind ein reiner Amateurverein und wollen auch ein solcher bleiben", stellte Bell vor wenigen Tagen im Kicker klar. Mit Blick auf die Anforderungen der 3. Liga werde man die Lizenz erst gar nicht beantragen. "Wir haben uns entschieden, Amateure zu bleiben." Ein Anreiz, Würzburg den Titel noch streitig zu machen, bietet sich allerdings noch: Der Meister der Bayern-Staffel wird mit dem Einzug in den DFB-Pokal und der Antrittsprämie im sechsstelligen Bereich belohnt.